COVID prägte die ersten paar Monate: Eine geringere Bettenauslastung, erhöhte Personalkosten wegen temporären Personals und ein allgemeines Besuchsverbot waren die Folgen. Die grösste Herausforderung bleibt aber der Mangel an Fachkräften. Dr. med. Thomas Dorn übernahm per August 2021 als Chefarzt die medizinische Leitung der Rehaklinik Sonnmatt Luzern und steigerte dank seinem Spezialwissen und guter Vernetzung die Anzahl an Neuro-Patienten. Die Einführung von ST Reha (stationäre Tarifstruktur für die Rehabilitation) per 1. Januar 2022 ermöglichte erhebliche Prozessanpassungen. So führte beispielsweise die noch engere Abstimmung von Empfang und Bettendisposition zu einer konstanten Auslastung und einer schnelleren Aufnahme. Das Angebot und die Pflegequalität wurden optimiert und auf die Spezialisierung MS und Parkinson ausgerichtet. Dank der erfolgreich eingeführten Selbsttraining-Programmen führen Patientinnen und Patienten ihr Training selbständig auch an Wochenenden und Feiertagen daheim weiter. Weitere Schwerpunkte bildeten die berufliche Reintegration mit dem fachspezifischen Assessment «MELBA» und der Ausbau des ambulanten und stationären psychotherapeutischen Angebots. Die Abstimmung mit den Hauptzuweisern hinsichtlich des Übertritts der Patienten von der Akutklinik in die Rehabilitation wurde intensiviert.
Die grosse Nachfrage führte zu einer hohen Bettenauslastung und einer konstanten Warteliste. Patienten wurden nach Dringlichkeit priorisiert aufgenommen. Das Leistungsangebot wurde noch kundenfreundlicher gestaltet und die Erhöhung der Bettenkapazität an die Hand genommen. Der Schweregrad der Erkrankungen stieg im Gesamteindruck leicht an. Erfreulich war das Engagement in der Ausbildung in den Bereichen Pflege und Küche, wo neue Lehrstellen entstanden sind. Das Augenmerk liegt dabei auf der individuellen Förderung.
Der Standort konnte zu einem grossen Teil der gestiegenen Nachfrage an elektiven Eingriffen Rechnung tragen und verzeichnete somit eine hohe Bettenauslastung. Im administrativen Bereich erzielten die Standorte Glarus und Braunwald Synergien und schlossen den damit verbundenen Digitalisierungsprozess ab. Dank dem aktiven Präsenzzeitmanagement konnte der effektive Einsatz der Ressourcen zur richtigen Zeit am richtigen Ort optimiert werden. Patientinnen und Patienten, die aus dem Kantonsspital Glarus austreten, können über ambulante Therapien von ZURZACH Care begleitet werden.
Sechs Monate nach Baubeginn öffnete im März 2021 die ärztliche Praxis im Ambulanten Zentrum Wil ihre Türen. Unter dem Motto «Gesundheit zum Erleben und Ausprobieren» stellte sich die Hausärztliche Praxis vor, und die Physio- und Ergotherapie gab der Wiler Bevölkerung Einblick in das kognitive Training und die Handtherapie. Ein Schwerpunkt im Behandlungsangebot bilden die neurologischen Erkrankungen, das Angebot wurden entsprechend ausgebaut. Im Berichtsjahr stand das Kennenlernen der Besonderheiten des neuen Angebots, der Kombination von ärztlichen und therapeutischen Leistungen an einem ambulanten Zentrum, das nicht an eine Rehaklinik angegliedert ist, im Vordergrund. Ebenso die zentrale Planung und die Optimierung der Prozesse.
Beide Zentren wurden aufgrund der hohen Nachfrage ausgebaut. Der Fachkräftemangel wie auch die starke Konkurrenz erschweren spürbar die Rekrutierung von gutem Personal. ZURZACH Care baute in Cham und Zug die Projekte Onko-Reha, Langzeitreha nach COVID und Intensivreha für neurologische Patienten weiter aus.